Seit Beginn der Saison hat die Deutsche Fußball Liga eine neue Regel eingeführt: 70 Minuten vor dem Anpfiff müssen die Kapitäne und Cheftrainer beider Mannschaften den Schiedsrichter treffen. Die Idee bestand darin, eine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts zu schaffen, den Druck auf die Schiedsrichter zu verringern und die Zahl der Konflikte auf dem Spielfeld zu reduzieren. Die Teilnehmer sollten sich die Hand geben und kurz die Verhaltensprinzipien für das Spiel besprechen, berichtet Imowell.de.
Reaktion der Trainer und Vereine auf die neue Regel
Trotz der guten Absichten löste die Initiative eine Welle der Kritik aus. Köln-Trainer Lukas Kwasniok bezeichnete sie sofort als „Unsinn“ und forderte die Abschaffung dieser Praxis. Ähnlich äußerte sich auch Frank Schmidt, Trainer von Heidenheim: Seiner Meinung nach beeinflusst das formale Ritual das Verhalten der Spieler nicht, sondern stört lediglich die unmittelbare Spielvorbereitung.
Die Haltung von Toni Kroos zum „Pflichtdialog“ vor dem Spiel
Der ehemalige Spieler von Real Madrid und Bayern München, Toni Kroos, erklärte in seinem Podcast Simply Luppen, er sei schockiert gewesen, als er von der neuen Regel erfuhr. Seiner Ansicht nach klingt die Idee „gut auf dem Papier“, habe jedoch keinerlei praktischen Nutzen. Kroos betonte, dass es zum Zeitpunkt des Handschlags 70 Minuten vor Spielbeginn noch keine Emotionen gebe, die später während des Spiels auftreten. Außerdem seien die Kapitäne zu diesem Zeitpunkt auf taktische Anweisungen konzentriert, weshalb ein formelles Treffen die Vorbereitung störe.
Warum die Regel nicht funktioniert
Fußballexperten sind der Meinung, dass das Hauptproblem nicht im fehlenden Vorgespräch liegt, sondern in umstrittenen VAR-Entscheidungen, der Disziplin der Spieler und dem Stil der Schiedsrichter. Formale Gesten können keine systematische Arbeit mit den Unparteiischen und keine klaren Kommunikationsprotokolle ersetzen. Zudem droht die Regel an Glaubwürdigkeit zu verlieren, da die Emotionen schon in den ersten Minuten eines Spiels überwiegen und der Handschlag jegliche Bedeutung verliert.
Setzt sich die neue Tradition in der Bundesliga durch?
Nach der Welle der Kritik könnte die Zukunft des „Pflichtdialogs“ bald Thema in den Leitungsgremien werden. Sollte die Regel keine spürbaren Ergebnisse bringen, dürfte sie abgeschafft oder durch andere Maßnahmen zur Förderung des Respekts auf dem Spielfeld ersetzt werden. Für die Deutsche Fußball Liga ist es entscheidend, das Gleichgewicht zwischen sportlicher Ethik und realer Wirksamkeit zu finden. Zuvor berichteten wir über das Tarot-Horoskop für alle Sternzeichen am 26. August 2025.