Die ehemalige Biathlon-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier bleibt auch nach einer erneuten Suchaktion unauffindbar. Nach Angaben der Familie und erfahrener Bergretter wird der Körper der 31-jährigen Sportlerin vermutlich tief in einer Felsspalte im Karakorum-Gebirge verschüttet sein. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Zwei erfahrene Alpinisten hatten im Auftrag der Familie eine letzte Rettungsmission am Leila Peak in Pakistan unternommen. „Wir wollten Laura nach Hause bringen, aber es war unmöglich“, erklärte ihr Vater Andreas Dahlmeier im Gespräch mit dem Magazin Der Spiegel. Die Einsatzkräfte hätten keinen Zugang zu der Stelle gefunden, an der sie zuletzt gesehen wurde.
Erfolglose Bergungsversuche im Hochgebirge
Der deutsche Profi-Bergsteiger Thomas Huber aus Berchtesgaden und der US-Amerikaner Ted McCree erreichten die Unfallstelle Ende September. Mit Hilfe von Drohnen kartierten sie die steile Felswand, an der Dahlmeier am 31. Juli 2025 von einem Steinschlag getroffen wurde.
- Das Gelände liegt in etwa 5700 Metern Höhe.
- Der Bereich ist durch ständig herabfallende Felsmassen instabil.
- Sichtbare Spuren der Verunglückten wurden nicht gefunden.
- Experten vermuten, dass der Körper durch Geröll vollständig verschüttet wurde.
Laut Huber deutet alles darauf hin, dass die Leiche in einer der tiefen Gletscherspalten liegt. Eine Bergung sei unter den gegebenen Bedingungen nicht mehr möglich.
Familie akzeptiert Schicksal der Tochter
Andreas Dahlmeier bestätigte, dass die Familie nach Rücksprache mit den Rettungsteams entschieden habe, die Suche endgültig einzustellen. „Laura bleibt am Berg. Es gibt keine Hoffnung auf eine Rückführung“, sagte er.
Bereits zu Lebzeiten hatte die Sportlerin festgelegt, dass sie im Falle eines Unfalls nicht geborgen werden möchte, um andere nicht zu gefährden. Der Wunsch wurde von den Rettern respektiert.
Karriere einer Ausnahmeathletin
Laura Dahlmeier gehörte zu den erfolgreichsten Biathletinnen ihrer Generation.
- Sie gewann sieben Weltmeistertitel und zweimal olympisches Gold (Sprint und Verfolgung, Pyeongchang 2018).
- Mit nur 25 Jahren beendete sie ihre aktive Karriere.
- Danach arbeitete sie als ZDF-Kommentatorin und Bergführerin.
Ihr Unfall am Leila Peak löste in Deutschland eine Welle der Anteilnahme aus – ähnlich wie nach dem Skiunfall von Michael Schumacher im Jahr 2013.
„Ein schöner Ort, an dem Laura Frieden findet“
Im Gespräch mit Der Spiegel beschrieb Thomas Huber den Ort, an dem Dahlmeier ruht, als „wunderschön“. Von dort aus sind drei Achttausender sichtbar – eine mächtige Bergkulisse, die nun ihre letzte Ruhestätte bildet.
„Es ist ein schöner Ort, an dem Laura Frieden findet“, sagte Huber. Für die Familie bleibt der Gedanke tröstlich, dass sie dort bleiben kann, wo sie sich am wohlsten fühlte – in den Bergen.