In München hat sich eine klare Mehrheit der Bürger für eine Bewerbung um die Austragung der Olympischen Sommerspiele ausgesprochen. Nach dem vorläufigen Ergebnis des Bürgerentscheids votierten rund 62 Prozent der Teilnehmenden dafür, dass die bayerische Landeshauptstadt erneut Gastgeber der Spiele werden soll – zum zweiten Mal nach 1972. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Spiegel.
Insgesamt nahmen mehr als 39 Prozent der Wahlberechtigten an der Abstimmung teil, was einem neuen Rekord für ein Münchner Referendum entspricht. Der erforderliche Mindestanteil von zehn Prozent wurde damit deutlich übertroffen. Ohne eine ausreichende Beteiligung hätte der Stadtrat über das weitere Vorgehen entscheiden müssen.
Der Weg zur nationalen Auswahl
Trotz der Zustimmung ist die Ausrichtung der Spiele in München noch keineswegs entschieden. Auch Hamburg, Berlin und die Region Rhein-Ruhr haben ihr Interesse an einer nationalen Bewerbung bekundet. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) plant, bis spätestens September 2026 auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über den deutschen Kandidaten zu befinden.
Internationale Konkurrenz erwartet
Nach der nationalen Auswahl liegt die endgültige Entscheidung beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC). Deutschland muss sich dabei gegen starke Mitbewerber aus dem Ausland durchsetzen. Die möglichen Austragungsjahre reichen von 2036 über 2040 bis 2044.
Einstellungswandel in der Bevölkerung
In den vergangenen Jahren hat sich die Stimmung gegenüber Olympischen Spielen in München deutlich verbessert. Bei der Volksabstimmung im Jahr 2013, die eine Bewerbung für die Winterspiele 2022 betraf, hatte noch eine klare Mehrheit dagegen gestimmt. Gegner führen weiterhin die hohen und schwer kalkulierbaren Kosten als Hauptargument gegen die erneute Bewerbung an.
Unterstützung von Sportverbänden
DOSB-Präsident Thomas Weikert begrüßte das Ergebnis auf dem Münchner Marienplatz und sprach von einem „wichtigen Signal für den Sport in Deutschland“. Das Votum der Bürger bezeichnete er als „entscheidenden Schritt auf dem Weg zu einer realistischen Olympia-Perspektive“.
