Der frühere deutsche Nationalspieler Jérôme Boateng hat erstmals ausführlich über den Tod seiner ehemaligen Freundin Kasia Lenhardt gesprochen, die im Februar 2021 in Berlin ums Leben kam. In der dreiteiligen ARD-Dokumentation „Being Jérôme Boateng“, die am Freitag ausgestrahlt wird, beschreibt der 37-Jährige, wie schmerzhaft dieser Verlust für ihn bis heute bleibt. Er erklärt, dass er einen Menschen verloren habe, den er sehr geliebt habe, und dass es ihm auch nach Jahren schwerfällt, die Ereignisse zu verarbeiten. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Вild.
Boateng schildert, dass er sich nach der Tragödie mit einer öffentlichen Reaktion konfrontiert sah, die ihm seiner Ansicht nach das Recht auf Trauer absprach. Er betont, dass nur er selbst wissen könne, was in einem Menschen vorgeht, der solche Situationen durchleben muss. Zudem sagt er, er könne den Tod von Kasia Lenhardt „immer noch nicht begreifen“. Offiziellen Angaben zufolge hatte die 25-Jährige im Februar 2021 Suizid begangen.
Die Beziehung zwischen Boateng und der ehemaligen „Germany’s Next Topmodel“-Finalistin war bereits vor der Tragödie monatelang Gegenstand medialer Berichterstattung. Kurz nach der Trennung hatte Boateng der BILD ein Interview gegeben, in dem er seine frühere Partnerin kritisierte. Sechs Tage nach der Veröffentlichung nahm sich Lenhardt das Leben, was die öffentliche Debatte zusätzlich anheizte. Heute räumt Boateng ein, die Situation damals falsch eingeschätzt zu haben. Er sagt, er hätte anders handeln müssen, und diese Fehlentscheidung werde ihn sein Leben lang begleiten.
In der Dokumentation wird zudem erwähnt, dass auch der künftige BILD-Chefredakteur Johannes Boie sich im Nachhinein von dem damaligen Interview distanzierte. Er erklärte gegenüber Correctiv und der Süddeutschen Zeitung, dass man ein solches Gespräch heute nicht mehr veröffentlichen würde. Vor diesem Hintergrund erhalten Boatengs Aussagen in der ARD-Produktion besondere Bedeutung, da er erstmals offen über seine Sicht auf die Ereignisse und seine persönlichen Belastungen spricht.
