Neue Details zu den Umständen des Todes des norwegischen Biathleten Sivert Guttorm Bakken sind bekannt geworden. Der Sportler starb im Alter von nur 27 Jahren unter bislang ungeklärten Umständen. Die Ermittlungen laufen weiter, während neue Hinweise aus Medienberichten diskutiert werden. Zuvor war bekannt geworden, dass Bakken zum Zeitpunkt seines Todes eine Trainingsmaske zur Simulation von Höhenluft trug. Genau dieses Detail rückt nun verstärkt in den Fokus der Berichterstattung. Offizielle Schlussfolgerungen der Ermittlungsbehörden liegen weiterhin nicht vor. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf n-tv.
Was über die Höhenmaske bekannt ist
Die norwegische Tageszeitung VG berichtet unter Berufung auf mehrere unabhängige, mit dem Fall vertraute Quellen, dass die Trainingsmaske auf eine simulierte Höhe von rund 7000 Metern über dem Meeresspiegel eingestellt gewesen sein soll. In dieser Höhe ist der Sauerstoffgehalt der Luft extrem niedrig und stellt eine erhebliche Belastung für den menschlichen Körper dar. Im Alpinismus beginnt in diesem Bereich die kritische Zone, die kurz darauf in die sogenannte Todeszone übergeht. Dort ist ein längerer Aufenthalt lebensgefährlich. Leistungssportler absolvieren ihre Trainingslager üblicherweise in Höhen von etwa 2500 bis 3000 Metern. Unklar bleibt jedoch, ob die Maske zum Zeitpunkt des Todes tatsächlich in diesem Modus aktiv war.
Stand der Ermittlungen und Rolle der Familie
Laut VG wurden die Informationen umgehend an die Anwaltskanzlei Elden Advokatfirma AS weitergeleitet. Diese vertritt die Familie des verstorbenen Biathleten im Rahmen der rechtlichen Aufarbeitung des Falls. Anwalt Bernt Håiberg erklärte, dass es derzeit noch zu früh sei, konkrete Aussagen zu treffen. Die italienische Polizei habe routinemäßig Gegenstände und Ausrüstung aus dem Zimmer sichergestellt und setze die Ermittlungen fort. Stellungnahmen sollen erst erfolgen, wenn Einblick in die polizeilichen Unterlagen sowie in die vorläufigen Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung vorliegt.
Mögliche Erklärungen und offene Fragen
Bislang ist nicht geklärt, ob Bakken die Einstellungen der Höhenmaske selbst vorgenommen hat. Ebenso bleibt offen, ob die reduzierte Sauerstoffzufuhr im Moment seines Todes tatsächlich aktiv war. VG nennt zudem eine alternative Erklärung: Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Einstellungen der Maske nach dem Tod des Sportlers versehentlich verändert wurden. Während der Rettungsmaßnahmen habe möglicherweise eine unübersichtliche Situation geherrscht, die zu unbeabsichtigten Anpassungen geführt habe. Hinweise auf eine strafbare Handlung liegen nach aktuellem Stand nicht vor.
Obduktion und offizielle Stellungnahmen
Die Obduktion des Leichnams wird in Italien während der Weihnachtsfeiertage durchgeführt. Mit zusätzlichen Informationen für die Öffentlichkeit wird erst gerechnet, wenn der vorläufige rechtsmedizinische Bericht Anfang der kommenden Woche vorliegt. Bis dahin sollen keine weiteren Details an die Medien gegeben werden. Der Internationale Biathlonverband (IBU) hat sein Mitgefühl mit der Familie zum Ausdruck gebracht und betont, die Ermittlungen aufmerksam zu verfolgen. IBU-Präsident Olle Dahlin erklärte, der Tod des Athleten sei ein schwerer Schlag für die gesamte Biathlon-Gemeinschaft.
Reaktionen aus der Biathlon-Welt
Der Tod von Sivert Bakken hat in der Biathlon-Szene große Bestürzung ausgelöst. Zahlreiche Sportler und Weggefährten äußerten ihre Trauer über den frühen Verlust. Der norwegische Top-Biathlet Johannes Thingnes Bø bezeichnete Bakken als eines der größten Talente seiner Generation. Die Karriere des Verstorbenen war bereits zuvor durch gesundheitliche Probleme unterbrochen worden, darunter eine Myokarditis nach seinem ersten Weltcupsieg im Jahr 2022. Neue Informationen zu seinem Tod werden weiterhin aufmerksam verfolgt, endgültige Klarheit wird jedoch erst nach Abschluss der offiziellen Untersuchungen erwartet.
