Der weltweite Boom rund um künstliche Intelligenz (KI) bleibt das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Während die großen US-Technologiekonzerne wie Alphabet, Meta und Microsoft ihre Quartalszahlen erst in drei Wochen vorlegen, richten sich die Blicke der Anleger bereits auf nächste Woche: Dann veröffentlichen die Halbleiterriesen Samsung Electronics und Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) ihre Zahlen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Finanzmarktwelt.
Nach Angaben von Bloomberg News könnten die Ergebnisse dieser beiden Schlüsselunternehmen zeigen, ob die hohen Investitionen der US-Tech-Riesen in KI weiterhin anhalten. Eine starke Performance bei Samsung und TSMC würde darauf hindeuten, dass die Nachfrage nach Chips für Anwendungen wie jene von Nvidia, OpenAI oder Meta ungebrochen ist. TSMC beeindruckte bereits mit einem Umsatzbericht, die vollständigen Quartalszahlen folgen kommende Woche.
Gleichzeitig wächst laut Marktbeobachtern die Sorge vor einer möglichen Überbewertung des KI-Sektors. Die massiven Investitionen und steigenden Erwartungen könnten auf eine überhitzte Marktsituation hindeuten.
Geopolitische Faktoren verschärfen die Unsicherheit zusätzlich. China hat neue Exportbeschränkungen für seltene Erden und andere Mineralien verhängt, die für die Halbleiterproduktion entscheidend sind. Zugleich hat die Trump-Administration mehrere Genehmigungen für die Nutzung US-Technologien in den Werken von TSMC, Samsung und SK Hynix in China widerrufen.
Auch in Indien reagiert der Technologiesektor auf politische Maßnahmen. Nach der Einführung einer Gebühr von 100.000 US-Dollar für H-1B-Visa unter Präsident Trump werden die großen IT-Dienstleister Infosys, HCL Technologies, Tech Mahindra und Wipro in den kommenden Tagen ihre Zahlen veröffentlichen. Bloomberg Intelligence zufolge zeigen die jüngsten Ergebnisse von Tata Consultancy Services bereits eine Abschwächung der IT-Ausgaben.
Am Dienstag werden neue Daten von Samsung erwartet. Laut Bloomberg Intelligence dürfte der operative Gewinn im dritten Quartal gestiegen sein – getragen vom höheren Absatz von Speicherchips, insbesondere DRAM- und NAND-Bausteinen. Diese Entwicklung deutet auf eine allmähliche Erholung der Chipbranche hin, die nach Ansicht von Analysten auch durch die jüngsten chinesischen Restriktionen kaum gebremst wird.
Für den kommenden Donnerstag steht TSMC im Mittelpunkt. Das Unternehmen profitiert weiterhin von der Nachfrage nach Nvidias neuer Blackwell-Architektur und hohen Vorbestellungen vor den US-Zöllen. Laut Morningstar ist jedoch noch offen, ob die Bruttomarge im vierten Quartal ihren Tiefpunkt erreicht oder sich stabilisiert. Der Konzern hatte zuvor mitgeteilt, dass der Umsatz im dritten Quartal über den Erwartungen lag.