Nach acht Jahren Pause kehrt Oscar-Preisträgerin Kathryn Bigelow mit einem neuen Werk zurück. Ihr Politthriller „A House of Dynamite“ ist ab dem 24. Oktober 2025 exklusiv bei Netflix zu sehen. Zuvor wurde der Film beim Filmfest in Venedig uraufgeführt und kurzzeitig in ausgewählten Kinos gezeigt. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Мoviepilot.
Handlung: 18 Minuten bis zur Entscheidung
Ein gewöhnlicher Tag im Weißen Haus verwandelt sich in einen Albtraum, als eine Rakete unbekannter Herkunft Kurs auf die USA nimmt. In der Situation Room leitet Captain Olivia Walker (Rebecca Ferguson) mit ihrem Team die Krisensitzung. Während auf den Bildschirmen beunruhigende Daten erscheinen, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Nur 18 Minuten bleiben, um über das Schicksal von Millionen Menschen zu entscheiden.
Die Kommunikation zwischen den Behörden gerät ins Stocken, Protokolle versagen, und Machtstrukturen beginnen zu bröckeln. Bigelow zeigt in intensiven Dialogen und schnellen Schnitten, wie politische Systeme an den Rand des Zusammenbruchs geraten, wenn Rationalität der Panik weicht.
Starbesetzung zwischen Diplomatie und Desaster
Neben Ferguson überzeugt ein Ensemble aus internationalen Stars: Idris Elba, Jared Harris, Tracy Letts, Greta Lee, Jason Clarke, Kaitlyn Dever, Moses Ingram, Brittany O’Grady und Anthony Ramos gehören zum hochkarätigen Cast. Einige treten nur kurz auf, doch jeder prägt die Atmosphäre dieser fast klaustrophobischen Inszenierung.
Bigelow verzichtet weitgehend auf Spezialeffekte und konzentriert sich auf Mimik, Sprache und psychologischen Druck. Der Soundtrack – eine Mischung aus nervöser Spannung wie in „Sicario“ und bedrohlicher Unruhe à la „Der Weiße Hai“ – verstärkt das Gefühl drohender Katastrophe.
Resonanz und Bewertungen
Bereits kurz nach der Premiere erhielt der Film hervorragende Kritiken. Auf Metacritic liegt „A House of Dynamite“ bei starken 80 Punkten – mehr als viele der jüngsten Netflix-Erfolge. Kritiker loben das präzise Drehbuch, die stringente Regie und die Darstellung der moralischen Dilemmata in Krisensituationen.
Netflix positioniert den Film als eines seiner wichtigsten Projekte des Jahres. Mit der Rückkehr Bigelows setzt der Streamingdienst auf Qualität und Prestige, auch im Hinblick auf kommende Preisverleihungen. Nach „The Hurt Locker“ und „Zero Dark Thirty“ beweist die Regisseurin erneut, dass sie den politischen Nervenkitzel meisterhaft beherrscht.
Veröffentlichung und Kontext
„A House of Dynamite“ gehört zu den Prestigeproduktionen, die Netflix zunächst im Kino zeigt, um für die Oscar-Saison zugelassen zu werden. Erst danach erscheint der Film weltweit im Stream. Bigelow arbeitete seit 2017 nicht mehr an einem Spielfilm; ihr letzter Langfilm „Detroit“ behandelte bereits gesellschaftliche Spannungen und Gewaltstrukturen.
Mit dem neuen Werk kehrt sie zu den zentralen Themen ihrer Karriere zurück: Macht, Angst, Verantwortung und das fragile Gleichgewicht zwischen Kontrolle und Chaos.
