Amazon meldet für das dritte Quartal ein Umsatzwachstum von 13 Prozent – ein Ergebnis, das den Rückgang im Onlinehandel mehr als ausgleicht. Diese Entwicklung überraschte Analysten und ließ die Aktien des Konzerns nach Börsenschluss in New York um 14 Prozent steigen – der größte Tagesanstieg seit über einem Jahrzehnt. Haupttreiber dieses Erfolgs war die Tochtergesellschaft Amazon Web Services (AWS), die den größten Anteil am Konzerngewinn beisteuerte. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Нandelsblatt.
Konzernchef Andy Jassy erklärte, AWS verzeichne „das stärkste Wachstum seit 2022“. Angesichts der hohen Nachfrage nach Rechenleistung für künstliche Intelligenz will Amazon seine Rechenzentren schneller ausbauen und die Cloud-Infrastruktur erweitern. Im dritten Quartal stieg der Umsatz des Segments um 20 Prozent, der Gewinn um 17,5 Prozent. Laut Investmentstratege Ethan Feller von Zacks Research zeigt dies, dass sich Amazons Geschäft nach einem Jahr relativer Schwäche deutlich erholt.
Das Wachstum von Amazon steht im Kontrast zu seinen Konkurrenten. Zwar legten Google Cloud und Microsoft Azure zuletzt schneller zu, doch ihre ehrgeizigen Investitionspläne in KI-Infrastruktur beunruhigten Anleger. Jassy machte keine Angaben zu neuen Ausgaben, betonte jedoch, dass Amazon den Ausbau seiner Cloud-Kapazitäten mit hoher Geschwindigkeit fortsetzen werde. Laut Prognosen könnte der Konzern bis 2025 rund 118 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich investieren.
Finanzzahlen und Ausblick
Im Quartalsbericht weist Amazon für das dritte Quartal einen Umsatz von 180,2 Milliarden US-Dollar aus – ein Plus von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Nettogewinn stieg um 36 Prozent auf 1,95 US-Dollar je Aktie. Für das laufende Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 206 und 213 Milliarden US-Dollar. AWS trug rund 60 Prozent zum gesamten Konzerngewinn bei, obwohl der Umsatzanteil nur etwa 15 Prozent beträgt.
Parallel dazu setzt Amazon seine Personalanpassungen fort. Der Bericht enthält Abfindungszahlungen in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar. Bereits zuvor hatte das Unternehmen den Abbau von 14 000 Verwaltungsstellen angekündigt. Interne Unterlagen deuten darauf hin, dass im kommenden Jahr weitere Kürzungen folgen könnten. Laut Insidern könnten insgesamt bis zu 30 000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Der Konzern beschäftigt derzeit weltweit rund 1,56 Millionen Menschen.
 
		 
									 
					
