Drei Besatzungsmitglieder der chinesischen Mission Shenzhou-20 sind nach einer Kollision mit einem unbekannten Objekt im Orbit eingeschlossen. Dies teilte die chinesische Raumfahrtbehörde für bemannte Missionen (CMSA) mit. Die ursprünglich für den 5. November geplante Rückkehr zur Erde wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Mirror.
Kollision im Orbit
Das Raumschiff Shenzhou-20, das seit April dieses Jahres an der Raumstation „Tiangong“ arbeitet, wurde offenbar von einem Trümmerteil getroffen. Die Astronauten Chen Dong, Chen Zhuzhrui und Wang Jie befinden sich in Sicherheit, doch die Außenhülle des Raumschiffs wurde beschädigt, was eine sichere Landung derzeit unmöglich macht.
Laut CMSA bewerten Ingenieure nun das Ausmaß der Schäden und prüfen, ob Reparaturen direkt im All möglich sind. Während das Team an Bord der Station bleibt, arbeiten Spezialisten am Boden an Notfallplänen für die Wiederherstellung der Systeme. Wie lange die Verzögerung dauern wird, ist noch unklar.
Die Mission Shenzhou-20
Die Missionen des Programms Shenzhou dauern in der Regel rund sechs Monate. Während dieser Zeit führen Astronauten wissenschaftliche Experimente und Wartungsarbeiten durch, darunter Untersuchungen zu den Folgen von Kollisionen mit Weltraummüll. Die aktuelle Mission begann im April, die Rückkehr war für November geplant.
Gefahr durch Weltraumschrott
Der Vorfall mit Shenzhou-20 hat die wachsende Gefahr durch Weltraummüll erneut deutlich gemacht. Die Trümmerteile umkreisen die Erde mit Geschwindigkeiten von über 28.000 Kilometern pro Stunde und können selbst stark gepanzerte Raumschiffe beschädigen.
Astrophysiker Ian Whittaker von der Universität Nottingham erklärte, dass sich derzeit mehr als 36.000 Objekte größer als ein Mobiltelefon im Orbit befinden. Das Risiko von Zusammenstößen steige jedes Jahr, und Trümmer, die nicht in der Atmosphäre verglühen, könnten auf die Erde fallen und dort Schäden verursachen.
Frühere Zwischenfälle
Ähnliche Vorfälle gab es bereits zuvor. Im Juni 2024 blieben die NASA-Astronauten Barry „Butch“ Wilmore und Sunita Williams nach einem Defekt an Boeings Raumschiff Starliner auf der ISS gestrandet. Ihre Rückkehr gelang erst neun Monate später mithilfe einer SpaceX-Kapsel.
