Netflix treibt die geplante Übernahme von Warner weiter voran, doch der Prozess wird zunehmend von neuen Hürden begleitet. Der Kaufpreis liegt bei 27,75 Dollar pro Warner-Aktie, was einem Unternehmenswert von rund 83 Milliarden Dollar inklusive Schulden entspricht. Der Abschluss der Transaktion wird frühestens in zwölf bis 18 Monaten erwartet, nachdem Warner die zuvor angekündigte Ausgliederung des Geschäftsfelds Global Networks vollzogen hat. Trotz der ursprünglichen Zeitplanung sorgt die verstärkte Aufmerksamkeit der Behörden und politischer Druck bereits jetzt für Verzögerungen und zusätzliche Analyseebenen. Die Website Imowell.de berichtet unter Berufung auf Тagesschau.
Aufsichtsbehörden prüfen mögliche Wettbewerbsrisiken
Die amerikanischen Kartellbehörden kündigten an, die möglichen Auswirkungen einer Fusion von Netflix und Warner auf den Streaming-Markt genau zu untersuchen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob Netflix durch den Erwerb eine marktbeherrschende Stellung weiter ausbauen könnte. Die Behörden betonen die Notwendigkeit, Auswirkungen auf die Konkurrenz, die Verfügbarkeit von Inhalten und die Marktstruktur umfassend zu bewerten. Eine tiefgehende Prüfung könnte den Zeitplan der Übernahme erheblich verlängern, wie es bei Großtransaktionen dieser Größenordnung häufig der Fall ist.
Donald Trump erklärt eigene Beteiligung an der Entscheidung
US-Präsident Donald Trump äußerte sich öffentlich zu den Übernahmeplänen und kündigte an, dass seine Regierung den Prozess aufmerksam begleiten werde. Seiner Ansicht nach verfüge Netflix bereits über einen hohen Marktanteil im Streaming-Segment, was zusätzliche Fragen für die Wettbewerbskontrolle aufwerfe. Trump erklärte, er werde nach Abschluss der wettbewerbsrechtlichen Analyse der Behörden in die Entscheidung eingebunden sein. Seine Kommentare fügten dem ohnehin komplexen Verfahren eine weitere politische Dimension hinzu.
Einordnung in den aktuellen Medienmarkt der USA
Der mögliche Kauf von Warner erfolgt vor dem Hintergrund mehrerer großer Transaktionen in der amerikanischen Medienbranche. Erst vor wenigen Monaten übernahm die Familie des Softwaremilliardärs Larry Ellison, einem bekannten Unterstützer Trumps, den Konzern Paramount. Diese Akquisition gilt als eine der bedeutendsten Medienübernahmen des Jahres und zeigt die zunehmende Marktkonzentration im Sektor. Vor diesem Hintergrund rückt der Netflix-Warner-Deal besonders stark in den Fokus, da er das Kräfteverhältnis der Branche nochmals deutlich verändern könnte.
