Berlin, 15. Juli 2025 – Das Internationale Congress Centrum (ICC) Berlin wird vom 12. bis 14. September 2025 für genau 49 Stunden wiedereröffnet. Anlass ist der bundesweite Tag des offenen Denkmals. Der Eintritt ist kostenfrei, jedoch nur mit einem im Voraus gebuchten Online-Ticket über VisitBerlin.de möglich. Das futuristische Gebäude stand über ein Jahrzehnt leer. Nun haben Besucher die seltene Gelegenheit, das denkmalgeschützte Bauwerk zu erleben – inklusive Führungen, Kunstinstallationen, Lichtshows und Musik. Wie das Portal Imowell.de berichtet, basiert die Information auf G.Business .
Tickets nur online – Start am 16. Juli
- Tickets sind ab Dienstag, 16. Juli 2025, 10:00 Uhr online verfügbar.
- Kein Einlass ohne vorherige Reservierung.
- Der Zutritt ist kostenlos, aber auf bestimmte Zeitfenster begrenzt.
Das Event trägt den Namen „49h ICC“, da es durchgehend 49 Stunden geöffnet ist – eine Stunde länger als das erfolgreiche Vorjahresformat „48h ICC“.
Das ICC: Symbol westdeutscher Größe und Technologie
- Bauzeit: 1975–1979
- Architekten: Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte
- Abmessungen: 320 m lang, über 200.000 m² Fläche, 80 Konferenzräume
- Baukosten: fast 1 Milliarde D-Mark
Das ICC war einst einer der bedeutendsten Veranstaltungsorte Europas. Es beherbergte EU-Gipfel, Weltkongresse, Parteitage und TV-Galas wie den Bambi oder Echo. Es wurde als architektonisches Statement West-Berlins verstanden: technisch, kühl, funktional.
Verfall und Stillstand seit 2014
- 2014 wurde das ICC wegen Brandschutzproblemen und hoher Betriebskosten geschlossen.
- Die laufende Instandhaltung kostet mehrere Millionen Euro jährlich.
- Eine Sanierung wird auf über 200 Millionen Euro geschätzt.
- Seit 2019 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Trotz vieler Ideen (Technologiezentrum, Kreativcampus) gibt es bis heute kein umsetzbares Nachnutzungskonzept.
Über 300 Orte öffnen am Denkmaltag – ICC ist Highlight
Neben dem ICC werden am 14. September über 300 historische Orte in Berlin zugänglich sein – darunter ehemalige Gaswerke in Prenzlauer Berg oder Gründerzeitvillen in Steglitz. Viele dieser Orte sind sonst für die Öffentlichkeit geschlossen.
Senatorin Giffey: „Ein lebendiges Stück Stadtgeschichte“
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey betonte bei der Ankündigung:
„Das ICC ist eine Berliner Ikone. Ich freue mich, dass wir dieses besondere Stück Stadt- und Architekturgeschichte wieder zugänglich machen.“
Zukunft des ICC bleibt unklar
Das Gebäude ist heute 45 Jahre alt. Eine nachhaltige Nutzung scheitert bisher an fehlenden Investoren. Die Stadt verlängerte die Frist zur Einreichung von Konzepten. Gesucht wird ein finanzstarker Partner, der wirtschaftlich tragfähige und kulturell respektvolle Lösungen bieten kann.
Das Event „49h ICC“ bietet eine einmalige Chance, ein Schlüsselbauwerk der deutschen Nachkriegsgeschichte von innen zu erleben. Die Verbindung aus Technik, Design und Politik macht das ICC zu einem Denkmal der besonderen Art. Wer Architekturgeschichte und Zukunftsfragen Berlins live erleben möchte, sollte sich ab dem 16. Juli ein kostenloses Zeitfenster-Ticket sichern.
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